Im Land des Korallenbaums


Die Überfahrt von Deutschland nach Argentinien führt drei deutsche Auswanderer zusammen. Sie alle wohnen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten bei. Am Ziel angekommen trennen sich ihre Wege und jeder geht in seinem Plan nach. Doch nicht jeder Plan verspricht Glück und so treffen die Drei tatsächlich im Weiten Argentinien wieder aufeinander. Doch sind sie noch die selben?

Es ist 1863 und der Auswandererstrom nach Südamerika ist im vollen Gange. Die junge Anna Weinbrenner wagt alleine die Überfahrt nach Argentinien. Ihre Familie, sowie ihr Ehemann reisten schon vor und mangels Geldes konnte Anna erst ein knappes Jahr später die Überfahrt wagen. Viktoria Santos ist eine Frau aus reichem Hause und reist ebenfalls alleine, da ihr Mann geschäftlich früher Abreisen musste. Der Dritte im Bunde ist Julius, ein Bekannter von Viktoria der sich seinem Vater widersetzten möchte und auf eigenen Beinen stehen möchte. Trotz der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stoßen die Drei an Deck aufeinander und werden Freunde, sofern man das nennen kann. Die Überfahrt meistern sie gemeinsam und in Buenos Aires angekommen trennen sich ihre Wege. Auf Julius wartet ein selbstgewähltes Abenteuer, auf Viktoria die Estancia ihres Mannes und auf Anna ihre Familie. Doch alles kommt anders. Anna findet ihre Familie gerissen vor, ihr Vater trinkt und ihr Mann - ja was wurde nur aus ihm.. Viktoria findet sich in einer feindseligen Mitte wieder. Ihr Mann hurt ohne Hemmungen und ihre Schwiegermutter ist voller Hass auf sie. Beide Frauen sehen keiner glücklicher Zukunft entgegen. Allerdings versucht Anna alles damit sich etwas ändert. Daher sucht sie Viktoria auf um um Hilfe zu bitten. Doch nach einem Streit trennen sich ihre Wege bis Viktoria in Not gerät - ob Anna ihr verzeihen kann? Und welche Rolle Julius wohl noch für die Frauen spielen wird?

argentinisch

Sofia Caspari greift das Thema der Einwanderungswelle Ende des 19. Jahrhunderts auf. Sie schildert die Vertreibung der Indianer und die Tücken, die die Menschen in dieses Land geführt haben. So rosig wie die Agenten im heimischen Europa Südamerika schildern ist es eben nicht und die Aussicht auf Grundbesitz ist eben auch nicht so einfach wie gedacht. Aber es gibt auch die die es im fernen Agentinnen geschafft haben und diesen Kontrast greift Caspari mit Viktoria auf. Aber das Reich auch nicht immer Glück bedeutet zeigt Caspari in ihrem Roman deutlich. Die beiden Frauen begleitet der Leser über mehrere Jahrzehnte hinweg und die Zeitraumübergänge wurden von ihr dabei deutlich geschildert, wo andere Romane (Im Land der Mondorchidee) meiner Ansicht nach oft versagen. Man merkt dem Buch an dass es gut recherchiert ist und viele wahre historisch-politische Geschehnisse mit aufgegriffen werden sollten. Dies gelang der Autorin auch wieder einmal sehr gut. Caspari hat das Talent Menschen, Lebensart und Umwelt lebendig und eindrucksvoll wiederzugeben. Natürlich muss man sagen das bei einem so dicken Roman auch Seiten der Langatmigkeit auftreten, dies tut der gesamt Geschichte allerdings keinen Abbruch. Gegen Ende hat man das Gefühl das Caspari einiges offen gelassen hat, allerdings werden diese Lücken in den nächsten Teilen großteils gefüllt.


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