Im Land der Orangenblüten


Ein tragischer Unfall nimmt der jungen Julie die Eltern. Ihr Onkel nimmt sich ihrer an, allerdings nur um ihre Mitgift an sich zu nehmen. Als Julie volljährig wird verheiratet ihr Onkel sie an einen Geschäftspartner um seine Schulden mit Julies Mitgift tilgen zu können. Die arme Julie findet sich nicht nur an der Seite eines ihr unbekannten Mannes wieder, sondern auch in der niederländischen Kolonie Surinam auf die Zuckerrohrplantage ihres Mannes. 

Es ist 1850 als die junge Julie Vandenberg ihre Eltern auf tragische Weise verliert. Allein in Rotterdam nimmt ihr Onkel sich ihrer an. Da er nicht an seine Nichte interessiert ist sondern nur an ihrem Erbe schickt er sie auf ein Mädcheninternat wo die junge Julie auch keine liebevolle Zuwendung erfährt. Als sie dann zur Ferienzeit wieder bei ihrem Onkel ist lernt sie den Plantagenbesitzer Karl Leevken kennen. Dieser macht ihr Komplimente und wirbt etwas um sie. Da Julie so viel Nettigkeit nicht gewohnt ist verfällt sie Karl sehr schnell. Was sie nicht ahnt ist das Karl bei ihrem Onkel nur Geld eintreiben will und als er von ihrer größzügigen Mitgift erfährt sie im Austausch zu den Schulden ihres Onkels haben möchte. Julie ist von allem völlig verblendet und heiratet Karl ohne große Bedenken sehr schnell. Als die Beiden nun auf dem Weg in die niederländische Kolonie Surinam sind, begreift Julie auf was sie sich da eingelassen hat. Karl ist nicht der nette Kerl als der er sich ausgegeben hat. Er ist brutal zu seinen Sklaven, ignorant und grob zu ihr und nur an einem männlichen Erbe interessiert. Außerdem hat Karl eine Tochter die gerade mal ein Jahr jünger als Julie ist. Karls Tochter Martina ist Julie gegenüber nur unfreundlich gesinnt und ihr Verlobter Pieter sieht mit Julie und dem möglichen Nachwuchs eine gefährliche Konkurrentin in der Erbschaftsfrage. Die tropische Hitze, die Feindseligkeit in der Familie und die groben Übergriffe von Karl bei Nacht machen Julie das Leben schwer. Ihre einzigen Bezugspersonen werden die Sklaven Kiri und Amru, was Karl gar nicht gefällt. 

Träumerisch im fernen Surinam

Linda Belago nimmt einen mit diesen Roman auf eindruckvolleweise mit nach Südamerika auf einen Plantage mitten in den tropischen Sümpfen Surinams. Die Lebensweisen der Menschengruppen im 19. Jahrhundert in der Kolonie werden realistisch und unverschönt dargestellt, wodurch man alle Facetten, Tücken und auch die Schönheit des Landes erleben kann. Julie in der Opferrolle erwischt es wirklich hart, wobei ein Gefühl von Mitleid nicht ausbleiben kann. Karl und Pieter sind sozusagen die Schurken und schaffen es auch nicht aus diesem Licht herraus. Martina dagegen sah ich zwiegespalten entgegen. Man muss sich nur mal überlegen wie es wohl für sie gewesen sein muss eine gleichaltrige plötzlich als Stiefmutter präsentiert zu bekommen. Aber dadurch wird nur deutlich wie Karls Weltbild aussah. Frauen müssen Kinder bekommen und sich mit allem was Mann entscheidet arrangieren. Diese denkweise der Männer wird in dem Buch ebenso hervorgehoben, wie die Grauen der Sklaverei. Heute ist das wohl kaum noch vorstellbar, aber das früher diese Menschen mit anderer Hautfarbe wie Insekten behandelt wurden ist unwürdig, grausam und unmenschlich! Ich find es allerdings gut das es Bücher wie dieses hier gibt, die diese dunkle Zeit der Menschheit nicht verschönen, nicht auslassen und sie somit nicht in der Versenkung verschwinden lassen.

Die Surinam-Saga und Linda Belagos Buch die "Insel der blauen Lagunen" sind im Bezug zur Sklavenhaltung miteinander verknüpft. Bei allen Büchern geht es um die Haltung und die Befreiung der Menschen. Was sie nun mitander verknüpft ist, dass die Sklaven von Curacao nach Surinam verschifft wurden als es laut wurde die Befreiung stände bevor. Was dann einher ging war die Zuwanderung von indischen Arbeitskräften die völlig neue Probleme hervorriefen. Aber lest einfach die Bücher, da wird alles viel schöner erzählt.


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